Auf dem Flugplatz Großenhain fand am Samstag, dem 22. September 2012, die sächsische Landeskatastrophenschutzübung unter dem Stichwort „BARBARA 2012“ statt. Unter Leitung der Landesdirektion Sachsen waren die Katastrophenschutzbehörden der Landkreise Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, sowie der Landeshauptstadt Dresden und deren Katastrophenschutzeinheiten genauso daran beteiligt, wie Kräfte der Hilfsorganisationen, der Landespolizei, der Bundespolizei, der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerkes, sowie die Elblandkliniken mit den Häusern Meißen und Riesa.
Ausgangspunkt der Übung 2012 war die Notlandung eines Airbus A 320 auf dem Flugplatz Großenhain wegen eines Defektes am Fahrwerk. Die Notlandung misslang, sodass der Flieger in zwei Teile zerbrach. Aus dem Heck drang Kerosin, das Flugzeug geriet in Brand. Das Szenario wurde von den Veranstaltern in vier Einsatzabschnitte unterteilt – unserer Meinung nach beeinträchtigte dies wesentlich die Realitätsnähe. So wurden die verschiedenen Aufgaben nicht gleichzeitig, sondern nacheinander abgearbeitet.
Im ersten Teil der Vollübung wurden mittels Pyrotechnikern Explosionen hervorgerufen. Im Anschluss begaben sich die Statisten in Autowracks, sowie in umliegendes Gebüsch. Nebel wurde erzeugt und der erste Löschzug traf ein. Dieser setzte sich aus einem Rüst- und Einsatzleitwagen der Feuerwehr, sowie mehreren Bergeeinheiten des THW zusammen. Desweiteren traf eine erste SEG des Arbeiter-Samariter-Bundes ein, um die Patienten erstzuversorgen. Alle Verletzten wurden in drei Kategorien eingeteilt und zur Verletztensammelstelle gebracht. Gleichzeitig baute der eingesetzte Löschzug eine 1,4 km Wasserversorgung aus dem benachbarten Teich auf. Anschließend simulierte man etwa 60 Sekunden lang einen Löschangriff über drei Rohre mit reinem Wasser in 250 Metern Entfernung zum Flugzeugwrack.
Nun schob man die verunfallten PKW bei Seite und setzte neue Statisten ein. Diese begaben sich in das Flugzeugwrack. Hier mussten mehrere Angriffstrupps der Feuerwehr unter schwerem Atemschutz eindringen, um die Verletzten zu retten. Das THW öffnete mittels Trennschleifer eine Stahlwand. Auch hier wurden Verletzte gerettet und zur Verletztensammelstelle gebracht. Nach einer Registrierung und Erstversorgung brachte man die Patienten zum Behandlungsplatz. Eine weitere SEG hatte mit mehreren GW ManV Versorgungszelte aufgebaut. Hier konnten die Verletzten transportfähig gemacht werden. Wenige Meter weiter befand sich eine Dekontaminationsstation. Hier wurden Patienten und eingesetzte Kräfte vom Kerosin befreit. Als Problem kam hier schnell der Transport der Patienten zum Vorschein: Am Verletztensammelplatz, sowie am Flugzeugwrack fehlten Tragen, einige Patienten harrten fast 2 Stunden in 30 Metern Entfernung zum Wrack aus, bis sie schließlich ärztlicher Behandlung zugeführt wurden. Nachdem die Bundeswehr beim Abtransport unterstützte, konnte aber auch dies gemeistert werden.
Während auf einem benachbarten Areal die Rettungshundestaffel Vermisste ausmachte und man diese Abtransportierte, baute das THW eine Rettungsplattform auf, um in den Oberen Teil des Flugzeugs einzudringen. Mit einem Rollgliss konnten dann Verletzte über die Trage nach unten geschafft werden, wo man sie dem Rettungsdienst übergab. Im Einsatz waren mehrere unabhängige Schiedsrichter, die ihre Auswertung der Landesdirektion und den KatS-Behörden mitteilen werden. Das Fazit wird noch bekannt gegeben. Im Einsatz waren etwa 380 Kräfte.
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