Oberlichtenau: Großeinsatz in der Grundschule

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Dichter Qualm dringt am Montag Abend aus den Sanitärräumen in der Oberlichtenauer Grundschule, als etwa 50 Jungen und Mädchen des hiesigen Spielmannszuges für einen Auftritt proben. Sofort wurde die Rettungsleitstelle Ostsachsen über den Sachverhalt informiert. Diese schickte unter dem Stichwort „Mittelbrand – unklare Ruahentwicklung“ die Gemeindefeuerwehr von Pulsnitz, sowie die Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes an die Grundschule. Vor Ort konnten die Einsatzkräfte sofort feststellen, dass sich ein Großteil der Kinder schon auf dem eigens dafür vorgesehen Sammelplatz befanden. Noch während dem Anfahren der Einsatzkräfte wurden die Kinder von den Betreuern durchgezählt. Hier stellte man fest, dass mehrere Jungen und Mädchen den Sammelplatz nicht erreicht hatten und vermutlich noch im Gebäude festsaßen.

Noch während durch den Einsatzleiter eine Lageerkundung durchgeführt wurde und die eintreffenden Fahrzeuge taktisch um den Gebäudekomplex aufgestellt wurden, rüsteten sich die ersten Trupps mit schwerem Atemschutz aus. Sofort gingen zwei Kameraden zur Menschenrettung ins Erdgeschoss vor. Jeder Raum musste einzeln überprüft werden, Toiletten, Abstellräume, Klassenzimmer. Jeder Winkel wurde umgekrempelt. Verängstigte Kinder versteckten sich an den unmöglichsten Stellen und wurden durch die Einsatzkräfte gerettet.

Zeitgleich richtete man einen ersten Löschangriff ein. Die Wasserversorgung dafür erfolgte vorerst über die Fahrzeugstanks, ehe eine Nachalarmierung stattfand, um eine lange Wegestrecke aufzubauen. Etwa 600 Meter war die nächste Wasserentnahme möglich. Über eine Tragkraftspritze wurde aus der Pulsnitz Wasser auf die Keulenbergstraße befördert.

Noch bevor das erste Wasser von der Entnahmestelle zum Einsatzort floss, hatten die Kameraden des Abschnittes Menschenrettung bereits unzählige Kinder aus der Schule zum Verletzten-Sammelplatz gebracht. Die SEG übernahm hier die medizinische Betreuung, teilte die Patienten in Kategorien ein und verbrachte sie in umliegende Krankenhäuser.

Durch die Feuerwehr Pulsnitz wurde für die oberen Etagen ein zweiter Rettungsweg über eine Drehleiter geschaffen, weitere Kinder wurden über die Feuertreppe gerettet. Nach gut 90 Minuten war der Großteil abgeschlossen, für die meisten hieß es aufatmen – es handelte sich „nur“ um eine Übung. Diese war jedoch mehr als erfolgreich. Die Zusammenarbeit unter den Wehren klappte hervorragend. Einige Schwachstellen wurden aufgedeckt und können nun für den Ernstfall beseitigt werden. (JL | RL)